KW25 – Die Wettkampfwoche mit vielen Höhen und Tiefen
…wenn dann doch Emotionen zu Tränen führen!

In dieser Woche wäre es so weit gewesen. Wettkampfwoche. Tapern für den großen Tag (wem der Begriff unbekannt ist: "Tapering" bezeichnet im Leistungssport die Phase vor dem Wettkampf, in der man reduziert Ausdauersport betreibt, um am großen Tag Vollgas zu geben). Alles raushauen an „seinem“ längsten Tag des Jahres. Und Tobi, wie war deine Woche nun?

„Wie ihr wisst, mein längster Tag des Jahres hat sich ganz anders dargestellt wie vorab geplant. Aber erst mal der Reihe nach.
Seit Montag sitze ich wieder ab und an auf der Rolle. Locker wieder rein kommen ins Training. Rehasport nenne ich dieses Training, wenig Belastung mit hoher Trittfrequenz. Und siehe da, es geht von Tag zu Tag bergauf.
Gesundheitlich bin ich zwar noch nicht auf der Höhe, aber zunehmend fühlt sich alles wieder flüssiger an und der Puls schießt nicht mehr in die Höhe. Das Wichtigste „Vernünftig sein“ = das heißt, jetzt keine Spitzen setzen und wenn überhaupt nur locker rollern.
Von vielen Seiten habe ich großen Respekt erhalten für die Entscheidung NICHT an den Start zu gehen und von Tag zu Tag wird mir immer mehr bewusst, dass es genau der richtige Weg war.“

Teamtreffen

„Am Freitag vor dem Wettkampf wollte ich nach Frankfurt, um mich bei einigen Leuten zu bedanken, die mich im Vorfeld und auch am Wettkampftag unterstützen wollten. Aber auch einfach das Gefühl zu haben „dazu zu gehören“ war mir eine Herzensangelegenheit.
Auf dem Weg in Richtung Römerberg mit den vielen Ironman-Bannern und der Expo hatte ich nun wieder Tränen in den Augen… Echt keine leichte Nummer für mich, dieses Spektakel, das da am Sonntag wartet, dann doch nur aus der Zuschauer-Perspektive mitzuerleben.

Hier am Römer fand das offizielle Teamtreffen statt, wo ich mit meinen Teammitgliedern der Mainova zusammen kam. Trotz meiner Absage durfte ich meinen Einteiler und das Laufshirt in Empfang nehmen.
Vielleicht freut es euch genauso wie mich, dass es im nächsten Jahr für mich also tatsächlich an den Start gehen soll, in den Farben der Mainova. :-) Ich bin unendlich erleichtert, dass ich erneut die Chance habe, mir 2023 diesen Wunsch zu erfüllen.“

Da war er nun, Sonntag der 26.6.2022

„Ein Tag, ganz rot angemarkert im Kalender. Der längste Tag des Jahres, mein längster Tag des Jahres. So sollte es aber auch 2022 im Kalender stehen bleiben!


Langener Waldsee Ironman 2022
Langener Waldsee Ironman 2022

Gegen 03:45 Uhr ging es für mich in Richtung Oberursel, mit der S-Bahn zum Racehotel und mit dem Shuttlebus mit all den Athleten zum See.
Es läuft die Nationalhymne und dann kommt der Startschuss. Für mich die Hölle im Kopf.
Da gehen sie jetzt nach und nach auf die Schwimmstrecke und ich sitze da! Aber es sollte wohl irgendwie nicht sein, und da waren sie wieder, feuchte Augen…
Später ging es dann nach Hochstadt an die Radstrecke, weiter nach Frankfurt an die Wechselzone und an die Laufstrecke.
Viele positive Eindrücke konnte ich aufsaugen, Motivation sammeln für das nächste Jahr.
Es war ein fantastischer Tag, mein längster Tag des Jahres 2022.


In dieser Woche haben mir viele Freunde, Bekannte und auch wildfremde Menschen signalisiert, dass meine Entscheidung genau die Richtige war. Die Absage ein größerer Erfolg sei, als der Einlauf über den Ironman-Teppich am Frankfurter Römerberg.
Nie hätte ich mit so viel positiver Rückmeldung gerechnet. Ich danke Euch allen dafür! Ihr seid unfassbar. Ich bin geflasht!
Wie schon oben verraten, meinen Startplatz darf ich tatsächlich ins Jahr 2023 übertragen. YES! Durch die Möglichkeit, kann mein Projekt, mein Herzenswunsch, also in die zweite Runde gehen. I´ll be back! :-)“

Tobi, Fazit ist vielleicht das falsche Wort an der Stelle, aber du hattest von einem Anliegen gesprochen?!

„Ja, mein größtes Anliegen ist es jedoch EUCH in solch einer Entscheidung zu stärken:
Es ist viel wichtiger auf euren Körper und die Gesundheit zu hören, als auf die Jagd nach Bestzeiten und Erfolgen zu gehen!
Das Risiko gesundheitlichen Schaden zu nehmen ist es nicht wert. Für mich war es vielleicht der größte Erfolg in meinem bisherigen Sportlerleben, den Wettkampf in Frankfurt abzusagen. Loszulassen und mich auf das kommende Jahr zu freuen. Jetzt heißt es erstmal auf den Körper zu hören, richtig gesund zu werden und irgendwann wieder anzugreifen!
Nochmals vielen Dank, viele Grüße und bis „hoffentlich“ im nächsten Jahr! Bleibt gesund,
eurer Tobi“





Tobi, nochmal dir vielen Dank, dass du uns alle auf deine Reise mitgenommen hast und für diese tollen Impressionen hier!