Ein Motor getriebenes Bike mit 15kg? Kann das was?
Die Frage hat hier einige Kollegen schwer beschäftigt. Also hieß es, ab zum Test.

Die Facts:

  • Vollcarbon Rahmen aus High Modulus Fasern
  • Federweg 130 mm (vorne) / 120 mm (hinten)
  • Laufradgröße 29″
  • Besonderheiten , fest verbauter Akku, integriertes Cockpit, 2 Fitlock Flaschenhalter, Boost-Button für Extra Schub
  • Gewicht ab 15,1 kg (Größe S in der Ultra Variante, Herstellerangabe)
  • Max. Systemgewicht* 130 kg  (Herstellerangabe)
  • Rahmengrößen S, M, L, XL
  • Motor TQ HPR50
  • Akkukapazität 250 Wh (+160 Wh über den optionalen Range-Extender)
  • Verfügbar bei uns ab sofort
  • Preise ab 9.499€ für die Pro, 12.499€ für die Ultra Variante

  • Wir alle kennen ja die 375er Serie von Rotwild mit Shimano EP8 schon längere Zeit (ich selbst fahre das R.X375 mit Begeisterung seid 2,5 Jahren). Nun hat Rotwild mit dem RX275 ein Trailbike mit 130mm/120mm mit TQ50 Motor und 250 Wh auf die Beine gestellt.
    "Hier zählt nicht der Motor, sondern das, was der Fahrer selbst kann", so die Aussage von ADP Engineering GmbH.
    Das Rad ist modern gezeichnet, man erkennt es sofort als ein Rotwild, nicht nur wegen der Farbe. ;-) Neu ist die flexende Sitzstrebe (mittlerweile bei vielen Race-Fullys zu sehen). Damit spart sich Rotwild ein Gelenk. Ein lang gezogener Kettenschutz sorgt für Ruhe und Schutz. Und zwei Fitlock Halter sind bereits verbaut, einen kann man coolerweise für den 160Wh Range Extender verwenden.
    Auf den ersten Blick erkennt man das R.X275 nicht als E-Bike. Schlanker Rahmen, kleiner Motor: Perfekt.
    Rotwild verwendet einen 250Wh Akku, der mit TQ zusammen entwickelt wurde, er kann nicht entnommen werden. Geladen wird an der Oberseite des Unterrohrs, toll zugänglich.
    Justus mit dem RX275 on Trail
    Justus on Trail

    Zum Konzept:

    Hier macht Rotwild einen Alleingang. Der Motor leistet 200W im normalen Gebrauch. Benötigt man extra Schub, betätigt man den Booster, so wird für bis 30 Sekunden 300W zur Verfügung gestellt.
    Das Rad erinnert eher an ein normales MTB als ein E-Bike. Es möchte gefahren werden, also eher in den unteren Stufen. Wenn es hart wird, betätigt man den Boost-Button. Einfach cool!

    Zum Fahreindruck:

    Als allererstes, es ist kein E-Bike im klassischen Sinne, eher ein MTB mit Unterstützung. Mega natürliches Fahrgefühl, geniales Handling und man muss treten. Kein Vergleich zu einem EP8 oder Bosch, etc.. Man sitzt sehr sportlich, wie man es eben auf einem „normalen“ Trailbike tut. Durch die kurzen Kettenstreben ist es sehr agil, spritzig und wendig. An die Fox Transfer Sattelstütze musste man sich anfangs etwas gewöhnen, da sie nur zwei Höhen anbietet, oben oder unten.
    Wir alle hatten das Gefühl, MEHR Federweg zur Verfügung zu haben, als es sichtbar bietet. Trotz des geringen Hubs, eine echt tolle Geometrie! Wir alle waren überrascht, wie viel Potential dieses Rad im Trail hat.

    Motor:

    Wir sind noch nie einen so leisen Motor gefahren, man vergisst ihn regelrecht. Der Boost-Button ist ein cooles Feature, das auch mal einen Gangwechsel vergessen lässt. Aber wie gesagt, schieben kann der Antrieb nicht, „nur“ unterstützen. Dafür wiegt er nur ca. 1.850g, was gegenüber den anderen Antrieben schlichtweg 1kg Unterschied ausmacht.

    Reichweite:

    Bei normaler Fahrweise sind in unseren Augen 1.000hm überhaupt kein Problem. Wir alle haben den Akku nicht leer bekommen auf unseren jeweiligen Testrides. Zur Not gibt es ja auch noch den "Range Extender" mit nochmals 160WH.
    Wir sind die Pro Variante gefahren (Shimano XT-Gruppe, DT Swiss 1700er Laufräder, Fox Performance Fahrwerk, etc.) Die Ultra Variante kommt mit der Shimano XTR Gruppe, Carbon Kurbeln, DT Swiss Carbon Laufrädern, Kashima Fahrwerk und einteiligem Carbon Cockpit.

    Gipfelglück mit dem Rotwild RX275 Pro

    Fazit zum Rotwild R.X275:

    Wir sprechen hier gewiss nicht von einem E-Bike im klassischen Sinne. Oh nein! Es ist ein Trail-Bike für sportliche Rider, die sich hin und wieder leichte Unterstützung wünschen oder brauchen. Etwa für steile Rampen oder ähnliches. Dafür ist es ein Bike, das sich eben wie ein sportliches Rad fährt und gerade in Trails extrem viel Spaß macht. Für alle anderen gibt es ja noch die Modelle mit Brose oder Shimano Motor (den ich so liebe).

    Danke für eure Berichterstattung, Jürgen und Justus.